Naturschutzgebiet Wettenberger Ried

2017 lud die SDW Biberach zu einer Besichtigung des Naturschutzgebiets Wettenberger Ried bei Hochhof im LK BC ein.Der bisherige Kreisforstamtsleiter im Ruhestand, der in seiner Amtszeit wesentlich zur Ausweisung und Erhaltung dieses Schutzgebiets beigetragen hatte, führte fachkundig durch diesen Bereich.

 

Das Wettenberger Ried entstand aus zwei Gletscherseen der Risseiszeit vor rund 180.000 Jahren. Diese verlandeten im Laufe der Jahrtausende und es bildeten sich bis zu 3,80 m mächtige Hochmoore die im 19. Jahrhundert noch landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich genutzt wurden. Dazu waren intensive Entwässerungen notwendig die auch einen Torfabbau zur Gewinnung von Brennmaterial ermöglichten. Die dort aufgeforsteten Wälder entwickelten sich wegen des nassen Untergrunds nicht und hatten auch keinen standsicheren Halt. 1982 wurde daher der gesamte Bereich aus diesem Nutzungen herausgenommen und die Entwässerungsgräben verfüllt. Man begann mit einer Renaturierung mit dem Ziel den früheren Zustand wieder zu schaffen. Seit dieser Zeit findet keine landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Nutzung mehr statt und der Wald ist sich selbst überlassen Es bildete sich ein Urwald. Die Ried- und Moorbereiche haben sich zu einem natürlichen Biotop entwickelt. Auch stellte sich eine große Zahl seltener und gefährdeter Tiere und Pflanzen ein. Wenn auch die Waldnutzung mit gesunden Waldbeständen wichtigstes Ziel bleiben soll so waren sich die Teilnehmer am Schluss der Begehung einig dass diese Unterschutzstellung und Umwandlung in einen nicht zur Holzgewinnung nutzbaren Wald richtig war.

 

Fichte - ja oder Nein?

Dies war die Frage einer weiteren Aktion für Mitglieder und Nichtmitglieder vor Ort. Auslöser dafür war auch die Fichte als Baum des Jahres 2017. Der Leiter des Kreisforstamts BC informierte die Teilnehmer an zwei Versuchsflächen in Fichtenstandorten im Heiligkreuztaler Staatswald zur Frage "ist die Pflanzung von Fichten in unserem Bereich noch zu empfehlen?".

 

Der Vororttermin begann mit einer Besichtigung der "Waldschule Schneckenhaus" die von der SDW BC in Zusammenarbeit mit dem Landkreis BC betrieben wird. Nach einem geschichtlichen Rückblick über den Wald zeigte der Forstamtsleiter an einer Karte von 1831 auf dass bei uns damals Birke, Erle, Aspe und Weide die Hauptbaumarten waren. Durch Rodungen und entsprechende Waldplanungen waren 1890 ca. 20-30 % des Laubholzes verschwunden. Er berichtete dass das Wachstum bei Fichten wesentlich durch den Bodenaufbau beeinflusst werde. Lehmböden und Staunässe verbunden mit Sauerstoffmangel würden auch die Standsicherheit der Fichte wesentlich beeinflussen. Die Rotfäule, die vor allem im Bereich der schwäbischen Alb auftritt, sei wichtig bei der Gesamtbeurteilung. Bei den beiden Versuchsflächen werden über die Zahl der gepflanzten Fichten und die Durchforstungen Erkenntnisse über eine geeignete und Ertrag bringende Bewirtschaftung gewonnen. Dabei sei das Ziel Fichten bis ca. 32 m hoch werden zu lassen mit einem Stammdurchmesser von ca. 54 cm. Wegen der besseren Standsicherheit sollen die Baumhöhen nicht darüber hinausgehen, wenn auch damit ein geringerer Stammdurchmesser hinzunehmen ist .

 

Zusammenfassend sah er auch heute noch die Anpflanzung von Fichte auf geeigneten Standorten als richtig an. Dies sei aber immer der Risikobereitschaft des Waldbesitzers überlassen ob er diese pflanze. Eine Risikominderung könne weiterhin durch eine Vielfalt von Baumarten bei der Pflanzung erreicht werden. Zu Schluss wurden vom historischen "Hoh Michele Keltengrab" aus "Schadensbilder" eines vor Jahren durch Sturm und Hagel geschädigten Waldstücks erläutert.

 

Renovierung der Krumbach-Hütte

Die Kreisforstverwaltung Biberach hat am Krumbachweg, ein wichtiger Waldweg aber auch Erholungsweg für die Bevölkerung aus Ochsenhausen im Fürstenwald Ochsenhausen, eine Aufenthaltshütte grundlegend überholt. Da diese Hütte auch für die Waldschule genutzt wird hat sich die SDW Biberach daran mit einem finanziellen Zuschuss beteiligt.

 

Außerdem wurde der Kreisforstverwaltung zugesagt, in diesem Bereich Ersatzbäume zu pflanzen die für bisher nicht mehr standsichere Bäume vorgesehen sind sobald dies möglich ist.

 

Weihnachtsmarkt Riedlingen

Damit die Finanzierung der Waldschulen möglich ist nimmt die SDW BC alljährlich mit eigenem Marktstand am Gallusmarkt und Weihnachtsmarkt in Riedlingen teil. Dort wurden eigens für die SDW BC hergestellte "Waldwürste" mit 40 % Wildbretanteil verkauft.